Mittwoch, 4. April 2012

Reiseziel: Tokyo

Hallo Leute,

wer meinen anderen Blog ( www.nostique.blogspot.com ) bisher verfolgt hat, weiß bereits von meinem Vorhaben. Diesen Blog werde ich aber etwas anders aufziehen, denn meine Verwandtschaft liest mit. ;)

Hier ist schonmal ein kleiner Vorlauf.

Vom 14. - 29.05.2012 werde ich Tokyo erkunden, und zwar so ziemlich auf eigene Faust.
Grund: Eine Einladung zu der Hochzeit meines Cousins mit einer Japanerin.
So etwas kann ich einfach nicht stehen lassen!
Diese findet am Ende meines Aufenthaltes statt und ist natürlich der Hauptgrund meiner Reise! Aber weil ich in ein paar Jahren sowieso mal nach Tokyo wollte (das Ganze sich jetzt aber vorgezogen hat), werde ich natürlich auch die Zeit davor ausgiebigst nutzen! Dazu später aber mehr.

Meine Begleitung: quasi keine. Ich reise allein dorthin, aber ich werde dan am Flughafen in Tokyo von meiner Tante und meinem Onkel erwartet, die schon vor mir dort sind. (Das sind ja so Reisefüchse! Die scheinen ständig in aller Welt unterwegs zu sein.) Ich werde im selben Hotel unterkommen und den ein oder anderen Tag mit ihnen ein paar historisch/kulturell wichtige Orte besuchen.
In der zweiten Woche bekomme ich einen sog. Guide. Das ist eine Studentin, die für japanische Verhältnisse gut englisch spricht und mir ein bisschen in der Stadt hilft (z.B. mit der U-Bahn, beim Bestellen, etc, etc...). Als Gegenleistung lädt man die mal zum Essen ein oder so; mehr verlangen die gar nicht. Die machen das aus Spaß an der Sache.
Mein Cousin hat die für mich arrangiert. Mich hätte mal interessiert, wo man so jemanden anwerben kann.

Die  Hochzeit selber findet in einem Hotel nahe Tokyo statt und geht über mehrere Tage (es waren entweder zwei oder drei, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher); am ersten wird geheiratet (das geht in Japan immer superfix) und die anderen Tage ist man halt noch fröhlich beisammen. Dafür wurden so eine Art Gästehäuser angemietet, wenn ich das richtig verstanden habe.  Den Tag darauf geht's dann zurück nach Tokyo und der Heimweg steht an.

Auch wenn es eine westlich orientierte Hochzeit sein wird,sieht das Hotel krass japanisch aus.

http://www.kaneyamaen.com/

Onsen (heiße Badequelle), Gärten, und jede Menge stilvolle Einrichtung. Nutzen werde ich davon wahrscheinlich weniger viel, aber ich freue mich trotzdem wahnsinnig drauf!
Offenbar gibt's sogar eine Kirche für Hochzeiten auf dem Gelände. o.Ô


Aber was will ich eigendlich in Tokyo; wonach soll ich da suchen?

Wer mich kennt, weiß, dass ich einen großen Teil meiner doch sehr speziellen Kleidung aus Japan beziehe, was mir viele Außenstehene nicht glauben, weil es so europäisch aussieht.

Tokyo ist eine Modehochburg und erlebt seit den 80ern seine Blüte. Die vielfältigsten Modestile haben sich in letzter Zeit Dort entwickelt und gemeinsam haben sie fast alle: sie sind auffällig und für's deutsche Auge sehr ungewohnt!

Ich trage mehrere Stile, die aus Japan stammen. Vorzugsweise aber Lolita. Dieser Stil basiert auf der Optik eurpäischer Kleidung vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh; es werden aber auch Elemente aus den 20ern, 50ern und aus dem Punk/Gothic-Bereich eingemischt. Allgemein kann damit z.B. ein extrem niedlicher Look (mit Pastellfarben und Süßigkeitenmustern, u.ä. = Sweet Lolita), als auch ein finster-romantischer (Hauptfarben schwarz x weiß, dunkelblau, etc. = Gothic Lolita) oder auch ein nostalgisch-antiker Look (mit cremetömen, gedeckten Farben, dezenten Formen = Classic Lolita) erzielt werden.

Faustregel aber: wohlgeformter Petticoat, nicht aufreizend, nicht billig, kein Kostüm! Lolita ist ein Streetstyle und soll einen gewissen Chique mit sich bringen.
Wichtig auch: bitte nicht mit der Nabokov'schen Lolita als aufreizende Kindfrau verwechseln. Der Begriff mag augenscheinlich der gleiche sein (wird aber in Kanji tatsächlich unterschiedlich geschrieben), hat aber zwei absolut divergierende Bedeutungen, die bitte nicht verwechselt werden sollen!

Es gibt noch jede Menge Substile, die wieder anders definiert werden, aber dazu kann jeder Interessierte ja einfach mal bei www.dunkelsuess.de  nachschauen. Dort gibt es auch reichlich Bilder.

Ich selber trage in erster Linie Classic Lolita, aber in besonders verspielter, porzellanpuppenartiger Form.Gerne auch mal etwas "over the top".

So zum Beispiel:


Tja, und sowas bekommt man mit etwas Glück und Geschick besonders gut in Tokyo!


Hier sind ein paar Orte, die ich dringend besuchen muss:


Takeshita dori in Harajuku/Jingumae



Diese übers Wochenende überfüllte Straße ist das Zentrum der tokyoter Pop-Kultur.
Was man als "J-Fashion" bezeichnet, wird in vielermunde auch als "Harajuku Fashion" betitelt, denn ein Großteil eigenwilliger Mode stammt von hier, außerdem kreieren sich hier nahezu wöchentlich neue Modetrends. Es gibt aber auch Richtungen in der J-Fashion, die in anderen Stadtteilen entstanden sind, z.B. Shibuya und entsprechend z.B. Shibuya Fashion heißen.





Ein paar Snapshots aus Harajuku. Natürlich kleiden sich dort nicht alle Leute so. Aber man sieht es eben sehr häufig, denn man findet da auch die entsprechenden Geschäfte dafür.


Am Ende der Takeshita Dori findet man das Laforet. Das ist eine Art Shoppingpassage. Ein grauer Klotz, aber innen spiegelt sich noch mal ein Teil von Harajukus Vielfalt wieder.




 So sehen die Geschäfte aus, in die ich gehen möchte. . Ich verspreche mir unheimlich viel davon!


Marui One in Shinjuku


Dies ist quasi das KaDeWe der Japanese Street Fashion. Auf 8 Etagen findet sich hier Himmel auf Erden!


Geplant ist natürlich noch einiges mehr, aber es muss js auch noch was fürs spätere Bloggen bleiben.

Ausgiebig bebildern werde ich dann alles vor Ort. Ich habe vor, so oft wie möglich neue Einträge hinzuzufügen, sobald ich in Japan bin. Bis dahin wird dieser Blog wohl oder übel noch etwas inaktiv sein.




                                                                     ~ Nostique ~